Mauchin - Seefrieden (Band 3)
Mauchin - Seefrieden, Teil III
Bodensee und Bregenzerwald 1823. Franzisca Mauchin hat Anfeindungen und Anfechtungen hinter sich gelassen. Lindau ist die neue Heimat geworden, wo die Mauchin, wie man die erweiterte Familie inzwischen nennt, als wohlhabend und einflussreich gilt.Die Hungerwinter sind überstanden, die Kriegszeiten scheinen vorbei - doch die Menschen sind nach Jahrzehnten der Kämpfe und Umbrüche skeptisch. Die Sehnsucht nach Frieden ist hingegen groß. Fremde sind in die Inselstadt gekommen, von denen man nicht weiß, was genau sie hierher geführt hat. Im Haus zum Baumgarten findet ein festlicher Abend statt, der prunkvolle alte Zeiten nochmals auferstehen lässt. Franzisca wird von ihrem alten Traum heimgesucht - dem Adlertraum, der ihr immer Warnung war. Und das Fest scheint wie ein Auftakt für neue Gefahren gewesen zu sein, denn die Inselstadt selbst ist auf einmal bedroht. Damit ist auch die Existenz der Mauchin gefährdet. lieferbar ab 10/2023
Jakob Maria Soedher spannt in seiner Roman-Trilogie einen weiten Bogen vom Ende 18. Jahrhunderts bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts. Im Mittelpunkt der Erzählung steht die faszinierende Frauenfigur der Franzisca Mauchin. Diese Figur entstammt einer realen Gerichtsakte, die er bei Recherchen im Stadtarchiv Lindau aufgetan hat und aus der hervorgeht, mit welchem Mut und welcher Finesse sich die junge Haushälterin am Pfarrhof von Oberreitnau gegen die Moralapostel zur Wehr setzte, nachdem sie ein uneheliches Kind zur Welt gebracht hatte.
Mit gewohnt metaphorischer Sprache beschreibt er Leben und Landschaften des Bregenzerwaldes und des Bodensees, und führt seine Protagonistin durch die Fährnisse aufregender und von Umbrüchen erschütterten Zeiten. Seine Geschichte befasst sich mit dem Zusammenbruch einer Familie und den revolutionären Veränderungen jener aufregenden Jahre, aus denen ein neues Europa hervorgehen soll. Spannend, einfühlsam und mit großem Wohlwollen schildert er die Leben seiner Protagonisten.
MAUCHIN - Seefrieden, Band III, J.M. Soedher, 13,5 x 21 cm, 320 Seiten, Taschenbuch und eBook, Taschenbuch:ISBN: 978-39484900-2-7, 18,00 € (D), 18,90 € (A)
Medienecho
Liebe und Mord in aufregenden Zeiten. Historischer Roman. Diesmal kein Krimi. Jakob Maria Soedher erzählt von Lindau während der Napoleonischen Kriege. Und natürlich von guten und bösen Menschen.
Conrad Schielin heißt die Figur, mit der Jakob Maria Soedher bekannt geworden ist. Der in Lindau und Landsberg lebende Schriftsteller nennt so seinen Kriminalkommissar, den er in Lindau immer wieder auf literarische Verbrecherjagd schickt - inzwischen schon zehn Mal. Ab und zu wechselt der 57-jährige aber das Genre und begibt sich dabei auch auf das Feld des historischen Romans. Inspiriert dazu wurde er diesmal durch einen Fund in alten Lindauer Gerichtskaten. DA taucht im 18. Jahrhundert eine Franziska Mauchin auf. Um sie herum konzipierte Soedher eine Trilogie mit viel Lokalkolorit, deren zweiter Band mit dem Titel Mauchin - Kriegszeiten nun auf den Markt gekommen ist.
Soedher nimmt seine Leserschaft mit in die unruhigeZeit der Napoleonischen Kriege Anfang des 19. Jahrhunderts. Das quirlige, prosperierende Lindau leidet nicht nur daran, dass die bisher frei Reichsstadt gerade zwangsweise ins vergrößerte bayerische Königreich eingegliedert wurde. Sie wird auch immer wider von den Auseinandersetzungen zwischen Frankreich und dem mit ihm verbündeten Bayern auf der einen Seite und der Österreicher Habsburger-Monarchie auf der anderen Seite erschüttert. Hier lebt Franziska Mauchin, eine selbstbewusste Fra, die nach einigen Turbulenzen in ihrer früheren Heimat, dem Bregenzerwald und mit einem unehelichen Kind im Schlepptau in einer Ehe mit dem anständigen Bauern und Händler Lucas Ruhe finden will.
Die freilich ist ihr nicht vergönnt, zu aufgeregt sind die Zeiten, zu gewalttätig die Missgunst einiger Mitbürger, zu verwahrlost die umherstreifenden Soldaten. Vor dem Hintergrund epochaler Machtkämpfe zwischen europäischen Herrschern sowie innerhalb der zunehmend aufgeklärten Gesellschaft pinselt Soedher das stimmungsvolle und stimmige Gemälde einer (Stadt-)Gesellschaft, in der es ziemlich ruppig und intrigant zugeht, bis hin zu Mord und Totschlag. Es machen sich aber nicht nur finstere Gestalten die Finger schmutzig. Auch ehrbare Leute greifen zu brutalen Mitteln, wenn es aus ihrer Sicht sein muss. Zimperlich ist hier kaum einer, schuldig werden unerwartet viele. Jakob Maria Soedher versteht sein Handwerk und weiß, wie man Figuren und Szenen erschafft, wie man Handlungsstränge samt dramatischer Zuspitzungen konstruiert und sie mit realen geschichtlichen Ereignissen verknüpft. ER Schilder in dem 360-Seiten Roman die Inselstadt im Bodensee als Schmelztiegel mit reichlich schrägen Typen. Ein buntes Sozialporträt - inklusive einiger Klischees und Stereotypen. Der kriminalistisch erprobte Autor lebt aber auch in diesem historischen Roman sein Faible für Verbrechen aus. Was die Lektüre bis zum Schluss spannend macht.
Fast nebenbei erzählt Soedher auch noch die Geschichte innre zerbrechlichen Liebe. Und sehr schön beschreibt er die Natur in und um die Stadt; dafür findet er poetische Bilder. Um das zu realisieren bedarf es des Werkzeugs einer feinen, sensiblen Sprache. Genau dies ist wohl das Wesentliche an Soedher Maulhin-Sage und hebt das Buch über das Newa vieler anderer Regionalromane.
Augsburger Allgemeine Zeitung (Klaus-Peter Mayr), 12/2020
Mauchin - Kriegszeiten, Band II
Aus dem Dorf Bezau ist Franzisca geflüchtet und mit Hilfe ihrer Tante in Lindau am Bodensee gelandet (s.Bd. 1 „Mauchin - Bodensee - Bregenzer Wald"). Sie kommt als Pfarrköchin unter und nach den vielen Anfeindungen allmählich zur Ruhe. Von ihrem Vater hat sie Geld geerbt, das sie bald zum Kauf eines Hofes verwendet. Aus ihrer früheren Zeit trifft sie wieder auf Lucas, der sie ihren Schmerz über den Tod ihres Bräutigams Jakob, von dem sie ein Kind hat, verwinden lässt. Das Leben in Lindau, das nun nicht mehr österreichisch, Sondern wie von Napoleon verfügt, bairisch ist, hält manche Unbilden und Nöte bereit. Es ist immer wieder Krieg; vor Reparationen und Plünderungen bleiben auch die Mauchins nicht verschont. Als Franzisca und Lucas beschuldigt werden, für die Truppe schimmeligen Weizen geliefert zu haben, droht ernste Gefahr.. - Die Figur der Franzisca Mauchin ist historisch belegt. Der Autor ist auf alte Akten gestoßen, die ihn zu dieser Geschichte inspiriert haben. Das geschichtliche Umfeld spielt natürlich eine große Rolle, in diesem Fall hauptsächlich die napoleonischen Kriege. Der Autor versteht es vortrefflich die besonderen Situationen zu schildern, in denen sich die Menschen in diesem Teil Bayerns befinden, auf sprachlich hohem Niveau. Die Geschichte ist auch spannend; man darf auf den dritten Teil gespannt sein. Beste Leseunterhaltung.
Erwin Wieser
Bayern im Bild, I/2021